Deine Identität ist deine Superpower!
- Lioba
- 20. Apr.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Apr.
In einer Welt, die Schnelligkeit und Produktivität über alles stellt, erinnert uns Oliwia Täufer an etwas Wesentliches: echte Stärke entsteht, wenn wir uns selbst nicht aus den Augen verlieren. Als Sozialarbeiterin, systemische Beraterin und (Familien-)Therapeutin lebt und verkörpert sie, was sie auch ihren Klient*innen vermittelt – Resilienz, Selbstfürsorge und den Mut, die eigenen Erfolge bewusst wahrzunehmen.
Oliwia erzählt in Interview von ihrem Weg, ihren Wendepunkten und den Menschen, die sie getragen haben. Sie spricht offen über die Rolle ihrer Identität als Schwarze Frau in ihrem Berufsleben und darüber, warum es für uns alle so wichtig ist, auf unser inneres Gleichgewicht zu achten – gerade dann, wenn wir andere begleiten.
Ein Gespräch, das inspiriert und erinnert: Selbstfürsorge ist kein Luxus. Sie ist ein revolutionärer Akt der Selbstermächtigung.

Erzähl uns bitte kurz was du beruflich machst:
Beruflich bin ich in einer Stiftung tätig, wo ich mich mit großer Leidenschaft der Sozialberatung und der betrieblichen Sozialarbeit widme. Zusätzlich zu meiner Haupttätigkeit in einer Stiftung bin ich Teil eines Instituts für Supervision und Coaching und supervidiere Teams.
Von Haus aus bin ich Sozialarbeiterin /Sozialpädagogin (B.A.) sowie systemische Beraterin und systemische (Familien-)Therapeutin.
"Ich wollte ein Vorbild für meine Klient*innen sein"
Wie bist du zu dem gekommen, was du heute beruflich machst – gab es einen Wendepunkt oder war es ein schrittweiser Weg?
Mein beruflicher Werdegang war eine Mischung aus schrittweisem Fortschritt und bedeutenden Wendepunkten. Während und nach meinem Studium der Sozialen Arbeit in Frankfurt am Main habe ich in verschiedenen Institutionen gearbeitet, um praktische Erfahrungen zu sammeln und meine Fähigkeiten zu erweitern.
Ein entscheidender Wendepunkt in meiner Karriere war die bewusste Entscheidung, in mich selbst zu investieren und auf mein Wohlbefinden zu achten. Ich wollte ein Vorbild für meine KlientInnen sein und nicht nur Ratschläge geben, sondern sie auch selbst leben. Diese Entscheidung wurde durch meine Leidenschaft für die Arbeit mit einzelnen Personen, Paaren und Familien sowie die Überzeugung, dass systemische Ansätze tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen bewirken können, stark beeinflusst.
Die Weiterbildung zur systemischen Beraterin und (Familien-)Therapeutin hat mir somit neue Perspektiven eröffnet und sowohl meine persönliche Situation als auch meine berufliche Laufbahn maßgeblich geprägt.
"Meine Identität hat mir geholfen, eine starke Resilienz und Entschlossenheit zu entwickeln"
Welche Rolle spielen deine Identität als Schwarze Frau in deinem Berufsleben?
Meine Identität als Schwarze Frau spielt eine bedeutende Rolle in meinem Berufsleben und hat mich in vielerlei Hinsicht geprägt. Sie beeinflusst nicht nur meine Perspektiven und Herangehensweisen, sondern auch meine Fähigkeit, Empathie und Verständnis für die vielfältigen Herausforderungen zu entwickeln, denen Menschen in unserer Gesellschaft begegnen.
Als Schwarze Frau habe ich oft erlebt, wie wichtig es ist, sich für Gleichberechtigung und Inklusion einzusetzen. Diese Erfahrungen haben mich dazu motiviert, in meiner beruflichen Praxis besonders auf die Bedürfnisse und Herausforderungen von marginalisierten Gruppen zu achten. Ich bemühe mich, eine sichere und unterstützende Umgebung zu schaffen, in der sich alle Menschen gehört und verstanden fühlen.
Meine Identität hat mir geholfen, eine starke Resilienz und Entschlossenheit zu entwickeln. Diese Eigenschaften sind in meinem Berufsleben von unschätzbarem Wert, da sie es mir ermöglichen, auch in schwierigen Situationen ruhig und fokussiert zu bleiben. Sie haben mich gelehrt, dass Hindernisse überwunden werden können und dass es wichtig ist, sich für das einzusetzen, woran man glaubt.
Darüber hinaus hat meine Identität meine Fähigkeit zur interkulturellen Kommunikation und zum Verständnis verschiedener Perspektiven erheblich gestärkt.Diese Fähigkeit, Brücken zu bauen und eine inklusive Atmosphäre zu fördern, ist in meiner Arbeit von großem Nutzen.
Insgesamt hat meine Identität als Schwarze Frau mich zu einer empathischen, entschlossenen und vielseitigen Fachkraft gemacht. Sie hat meine berufliche Laufbahn bereichert und mir geholfen, einen positiven Einfluss auf die Menschen und Teams, mit denen ich arbeite, auszuüben. Ich bin dankbar für die Vielfalt und die Stärke, die meine Identität in mein Berufsleben bringt.
Eine der größten Hürden? Selbstfürsorge wirklich zu leben!
Auf welchen Moment in deiner Laufbahn bist du besnders stolz?
Besonders stolz bin ich auf die Entscheidung, in mich selbst investiert zu haben – sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich, um mich kontinuierlich weiterzuentwickeln und als
Vorbild für meine Klient*innen voranzugehen. Diese Investition ermöglicht es mir, voller Energie und mit einem klaren Fokus auf die Bedürfnisse meiner Klienten da zu sein.
Was war eine der größten Hürden im Berufsalltag – und wie bist du damit umgegangen?
Eine der größten Hürden war es, die Selbstfürsorge wirklich zu leben. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu achten und sich regelmäßig Zeit für Erholung und Reflexion zu nehmen. Diese Praxis hat mir geholfen, meine Energie und Motivation aufrechtzuerhalten und besser mit den Herausforderungen des Berufsalltags und meines persönlichen Umfelds umzugehen. Es erforderte viel Disziplin und Selbstmotivation, aber auch die liebevolle Unterstützung meiner Familie und Freunde.
Heute bin ich dankbar für diese Hürde, denn sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Menschen hinter sich zu haben, die an einen glauben und den Weg gemeinsam mit einem bestreiten.
Welche Menschen oder Netzwerke haben dich auf deinem Weg besonders
geprägt oder unterstützt?
An erster Stelle stehen meine Familie und Freunde, die mir stets den Rücken gestärkt und mich ermutigt haben, meine Ziele zu verfolgen. Ihre Unterstützung und ihr Glaube an mich haben mir die Kraft gegeben, auch in schwierigen Zeiten weiterzumachen.
Ein weiterer wichtiger Einfluss waren meine Kolleginnen und Kollegen, insbesondere diejenigen, die mich während meiner Weiterbildung begleitet haben. Der Austausch mit erfahrenen Fachkräften und die Teilnahme an Supervisionen und Coachings haben mir wertvolle Einblicke und Unterstützung gegeben. Diese Netzwerke haben mir geholfen, meine Fähigkeiten zu verfeinern und mein Vertrauen in meine Arbeit zu stärken.
Die Teilnahme an Konferenzen, Workshops und Fortbildungen hat mir die Möglichkeit gegeben, mich mit anderen Fachkräften auszutauschen und neue Perspektiven zu gewinnen. Diese Netzwerke haben mir geholfen, mein Wissen zu erweitern und meine beruflichen Ziele zu erreichen.
Insgesamt bin ich dankbar für die vielen Menschen und Netzwerke, die mich auf meinem Weg begleitet und unterstützt haben. Ihre Unterstützung hat mir geholfen, meine Ziele zu erreichen und mich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
"Es ist wichtig, sich selbst zu vertrauen und an die eigenen Fähigkeiten zu glauben"
Welche Botschaft möchtest du anderen Schwarzen Frauen mitgeben, die
gerade ihren eigenen Weg suchen?
Liebe Black Community,
ich möchte euch ermutigen und bestärken, euren Träumen und Zielen mit Entschlossenheit und Selbstvertrauen zu folgen. Ihr seid stark, fähig und voller Potenzial. Lasst euch von niemandem einreden, dass ihr weniger wert seid oder dass eure Träume unerreichbar sind. Eure Identität ist eine Quelle der Stärke und Inspiration, und sie macht euch einzigartig.
Es ist wichtig, sich selbst zu vertrauen und an die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Ihr habt die Kraft, Hindernisse zu überwinden und eure Ziele zu erreichen. Nutzt eure Erfahrungen und Perspektiven, um neue Wege zu finden und kreative Lösungen zu entwickeln. Eure Stimme ist wertvoll und verdient es, gehört zu werden.
Sucht Unterstützung und baut Netzwerke auf. Umgebt euch mit Menschen, die euch ermutigen und inspirieren. Mentoren, Freunde und professionelle Netzwerke können euch auf eurem Weg begleiten und euch helfen, eure Ziele zu erreichen. Gemeinsam sind wir stärker und können Großes bewirken.
Vergesst nicht, auf euch selbst zu achten und euer Wohlbefinden zu pflegen. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Nur wenn ihr gut für euch sorgt, könnt ihr mit voller Energie und Leidenschaft eure Ziele verfolgen und andere unterstützen.
Ihr seid nicht allein auf diesem Weg. Es gibt viele von uns, die ähnliche Herausforderungen und Erfolge erleben. Lasst uns zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen. Eure Reise ist wertvoll und bedeutend, und ich bin überzeugt, dass ihr Großes erreichen werdet.
Bleibt stark, bleibt entschlossen und bleibt euch selbst treu. Ihr habt alles, was ihr braucht, um euren eigenen Weg zu gehen und eure Träume zu verwirklichen.
Welches Thema liegt dir in deiner Arbeit besonders am Herzen und warum ist es dir so wichtig, darüber zu sprechen?
Ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt ist die Bedeutung von Resilienz und Selbstfürsorge, insbesondere in sozialen Berufen. In meiner Arbeit als Sozialarbeiterin und sehe ich oft, wie herausfordernd und belastend diese Berufe sein können. Es ist leicht, sich in der Unterstützung anderer zu verlieren und dabei die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden zu vernachlässigen.
Resilienz, also die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und gestärkt daraus hervorzugehen, ist eine essenzielle Eigenschaft, die uns hilft, mit den täglichen Herausforderungen umzugehen. Ich möchte betonen, wie wichtig es ist, sich selbst Zeit und Raum für Erholung und Reflexion zu gönnen. Selbstfürsorge ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine notwendige Praxis, um langfristig effektiv und gesund arbeiten zu können.
Ein weiterer Aspekt ist die Anerkennung und Wertschätzung der eigenen Leistungen. In sozialen Berufen neigen wir dazu, unsere Erfolge als selbstverständlich zu betrachten und uns mehr auf die Probleme und Herausforderungen zu konzentrieren. Es ist jedoch wichtig, sich regelmäßig bewusst zu machen, welche positiven Veränderungen wir bewirken und stolz auf unsere Arbeit zu sein.
Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, das Teilen von Erfahrungen und das gegenseitige Unterstützen sind wertvolle Ressourcen, die uns helfen, unsere Arbeit besser zu bewältigen und uns weniger allein zu fühlen.
Ich hoffe, dass durch das Bewusstsein und die Praxis von Resilienz und Selbstfürsorge mehr Menschen in sozialen Berufen ihre Arbeit mit Freude und Energie ausüben können und dabei auch auf sich selbst achten.
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